Proktologische Untersuchung: Warum ist sie wichtig
Die proktologische Untersuchung ist grundlegend bei Vorliegen von Symptomen im Zusammenhang mit Darmproblemen.
Viele Menschen schrecken vor der bloßen Vorstellung einer proktologischen Untersuchung zurück und neigen dazu, sie immer wieder hinauszuschieben. Peinlichkeit, Angst und Fehlinformationen können dazu führen, dass Symptome von manchmal auch sehr schweren Pathologien verschleppt werden. Darüber hinaus können sich auch leicht behandelbare Erkrankungen verschlimmern und ohne Behandlung chronifizieren.
Wer unter proktologischen Beschwerden leidet, sollte daher umgehend einen Facharzt aufsuchen.
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Proktologische Untersuchung: Vorbereitung
Die Vorbereitung auf die proktologische Untersuchung ist sehr einfach.
Die proktologische Untersuchung umfasst die Inspektion des anorektalen Kanals, der so sauber wie möglich sein muss. Aus diesem Grund kann der Patient gebeten werden, am Tag vor der Untersuchung und ca. 2 Stunden vor der Untersuchung einen Einlauf durchzuführen.
Der Einlauf entfernt Stuhlreste aus dem anorektalen Kanal und ermöglicht die korrekte Inspektion. Einläufe werden in gebrauchsfertigen Flaschen in allen Apotheken oder Paraapotheken verkauft.
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Proktologische Untersuchung: Worin besteht die Untersuchung
Die kolorektale Untersuchung ermöglicht die Diagnose unterschiedlicher Beschwerden im anorektalen Bereich.
Die proktologische Untersuchung ist in mehrere Teilschritte unterteilt und nicht schmerzhaft. Je entspannter der Patient ist, desto geringer ist die empfundenen Lästigkeit. Wenn der Patient entspannt ist, wird es auch für den Arzt einfacher sein, die Region zu untersuchen und eine genaue Diagnose zu stellen.
Bei Problemen, die die Fortsetzung erschweren könnten, beispielsweise bei akuter und schmerzhafter Rhagade, kann der Arzt nur einige Teilschritte der Untersuchung durchführen. Die Rektaluntersuchung kann zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden, nachdem die Symptome behoben wurden.
Aus diesen Gründen bitten wir Sie, der proktologischen Untersuchung entspannt und ohne Angst entgegen zu sehen.
Hier die 5 Teilschritte der proktologischen Untersuchung:
- ANAMNESE: Vor Beginn der eigentlichen Untersuchung führt der Arzt eine Anamnese durch, d. h. er führt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten.
Dabei erfragt der Arzt folgende Informationen: - Beschreibung der Symptome und Beschwerden, unter denen der Patient leidet
- Wann die Symptome aufgetreten sind und wie oft sie auftreten
- mögliche Bekanntheit anorektaler Beschwerden
- Informationen über alle früheren Therapien oder chirurgischen Eingriffe zur Behandlung des Beschwerden
- BEOBACHTUNG: Der Facharzt beobachtet den Perianalbereich, um alle von außen sichtbaren Probleme zu identifizieren.
Der Facharzt bittet den Patienten, sich auf die Liege zu legen, meistens in der sogenannten Sims-Position. Bei der Sims-Position dreht sich der Patient auf die linke Seite, winkelt die Beine auf Bauchhöhe an und rutscht mit dem Gesäß an den Rand der Liege.
Der Arzt führt eine erste nicht-invasive Untersuchung durch und erfasst alle Probleme, die bereits auf der Außenhaut erkennbar sind. Nach der Beobachtungsphase und anhand der Symptome des Patienten bewertet der Facharzt, ob die nächsten Untersuchungsschritte durchgeführt werden können. - PALPATION: Der Facharzt ertastet mit einem Finger den Perianalbereich, um die Konsistenz zu prüfen und eventuelle Anomalien festzustellen.
Während der Beobachtung und Palpation kann der Arzt Probleme wie entzündete Rhagaden und Hämorrhoiden feststellen, die die Fortsetzung der Untersuchung erschweren können. In diesen Fällen wird der Facharzt die Untersuchung aussetzen und auf eine spätere Phase verschieben. - REKTALE UNTERSUCHUNG: in dieser Phase führt der Arzt vorsichtig einen gut eingefetteten Finger in die Analöffnung ein. Auf diese Weise kann er die Pathologie und die Kontraktions- und Entspannungsfähigkeit der Schließmuskulatur besser bewerten. Zu diesem Zweck kann der Arzt den Patienten bitten, den anorektalen Bereich so anzuspannen, als würde er evakuieren.
Bei Symptomen im Zusammenhang mit Schließmuskelproblemen kann der Facharzt weitere Untersuchungen anordnen wie z.B. die anorektale Manometrie und die transanale Sonographie. - REKTOSKOPIE UND ANOSKOPIE: In der letzten Phase der Untersuchung kann mit Hilfe eines Anoskops und eines Rektoskops eine Inspektion des anorektalen Kanals durchgeführt werden.
Mit diesen Instrumenten kann der Proktologe den Analkanal (Anoskopie) und den unteren Darmtrakt (Rektoskopie) beobachten. In dieser Phase kann der Facharzt auch Biopsien oder kleine ambulante Behandlungen durchführen.
Dank der Anoskopie ist es möglich, das Vorhandensein innerer Hämorrhoiden und das Stadium der Krankheit festzustellen. Die Rektoskopie hingegen ermöglicht es, das Vorhandensein von Tumoren des unteren Darms zu festzustellen.
Für die Diagnose von präkanzerösen Läsionen am After und unteren Teil des Darms steht auch die sogenannte hochauflösende Anuskopie (HRA) zur Verfügung. Diese Untersuchung ermöglicht es, Läsionen genau zu visualisieren und Biopsien durchzuführen.
Für weitere Informationen über HRA und über traditionelle Rektoskopie und Anoskopie, klicken Sie hier.
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